Die vorliegenden Arbeit beschaftigt sich mit einem Teilaspekt des Verhaltnis zwischen Deutschland und Osterreich-Ungarn in der Julikrise 1914. Die Gmndthema liegt klar zutage in der Diskussion, die Fritz Fischer mit seinem kenntnis-und quellenreichen Buch " Griff nach der Weltmacht" einleitet, besonders in der Diskussion um Julikrise 1914 zwischen Fischer und Gerhard Ritter. Gegen Fischers These, daβ Osterreich-Ungarn nur unter deutschem "Druck" den Krieg an Serbien gefiihrt hatte, will G. Ritter beweisen, daβ es handelt sich um einer "dringenden Rat" ohne Spur von Spur Drohung. In dieser Darstellung soil-unter dem Gesichtspunkte der Problematik "entweder Druckes oder dringendes Rates"-versucht werden, die Unterredungen der deutschen politischen Fuhrungs-spitzen mit Hoyos-Mission am 5. u. 6. Juli zu erhellen und damit einen Beitrag zur in den mehrern Jahren so erbittet umkampfte und bestrittene Kriegsschuldfrage des Ersten Weltkrieges zu geben. Dabei steht die Versicherung, Deutschland werde auch im Fall eines Krieges mit Russland hinter Osterreich-Ungarn, fall Osterreich-Ungarn gegen Serbien losschlagen werde, d. h. der deutsche "Blancoscheck" im Mittelpunkte der Untersuchung.