Welches Instrument die Basso-Stimme in der Salzburger serenadenhaften Musik W. A. Mozarts realisiert, ist eine offene Frage, die immer wieder in der Mozart-Forschung aufgegriffen worden ist. Far die Untersuchung der Auffiihrungspraxis der Salzburger Werke Mozarts ist es erforderlich, auch die Werke anderer Salzburger Komponisten in Betracht zu ziehen, aber diese Methode ist bisher nicht reichlich miteinbezogen worden. In dieser Abhandlung wird die Besetzungsweise vom Basso der serenadenhaften Musik Michael Haydns, der der wichtigste Salzburger Komponist zur Zeit Mozarts war, durch die Quellenkritik erlautert, und aus diesem Ergebnis wird die neueste Hypothese fiber Mozarts Serenadenbaf3 von W.-D. Seiffert (1992) tiberprilft. Zwar zeigt die Auffiihrungspraxis der Divertimenti in der zweiten Halite des 18. Jahrhunderts, daB es, wie Seiffert behauptet, ftir die BaBstimmen der Divertimenti mit zwei Horner von Mozart (KV. 247, 251, 287, 334) variable Besetzungsmoglichkeiten gibt, aber die BaBbesetzung in den Divertimenti und Notturni M. Haydns (besonders ein Notturno mit zwei Homer MH. 185) und zwei Briefe von L. Mozart (13.4. 1778 und 8.9. 1786) deuten doch an, daB bei den Salzburger 2 Horner-Werken im allgemeinen nicht die Doppelbesetzung mit Violoncello und KontrabaB, sondern ein KontrabaB oder ein Violoncello verwendet wurde. Bei den Orchesterserenaden werden in den Autographen und den authentischen Abschriften von W. A. Mozart, M. Haydn und L. Mozart, ein Solo-Violoncello in M. Haydns MH. 86 ausgenommen, immer Kontrabasse (und zusatzliche 2 Fagotte) als BaBinstrument angewiesen. So darf man bei den Serenaden die Behauptung nicht von Seiffert, sondern von C. Bar und J. Webster als legitim betrachten.
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