In diesem Aufsatz versuche ich die Bedeutung der Debatte zwischen Hans-Georg Gadamer und Jürgen Habermas für die Pädagogik zu erläutern, und dabei die Bildungstheorie Günther Bucks, dem einzigen Pädagogen der "Gadamer-Schule", mit dieser Debatte zu vergleichen. Weder haben Gadamer und Habermas ursprünglich über Pädagogik debattiert, noch haben sie in ihrer Debatte die Erziehung thematisiert. Aber ihre Debatte hat auch unter pädagogischen Aspekten eine wichtige Bedeutung. Denn Gadamer und Habermas haben in dieser Debatte über die "Universalität des Verstehens" diskutiert, und so auch für die Pädagogik eine Perspektive gewonnen, die uns zeigt, wie wir in der Pädagogik über Universalität denken sollen oder können. Diese Perspektive zu gewinnen ist das Ziel dieses Aufsatzes. Der Aufsatz ist in drei Teile gegliedert. Zunächst zeige ich kurz den grundlegenden Charakter der Debatte Gadamer/Habermas und erkläre das Verhältnis dieser Debatte zur Pädagogik（Kapitel I）． Im folgenden verdeutliche ich den Inhalt der Kritik von Habermas und Karl-Otto Apel an Gadamer（Kapitel II.I）． Bei dieser Kritik der " Diskursethiker" an Gadamer geht es um die Reflexion und ihre Kraft; die Differenz zwischen ihnen und Gadamer ist die Haltung zur Reflexion. Sodann wird eine "Meta"-Kritik von Gadamer an Habermas und Apel behandelt, die sich hauptsächlich auf Geschichtlichkeit gründet（Kapitel II.II）. Schließlich wird die Stellungnahme von Buck erläutert (Kapitel III). Durch diese Arbeit möchte ich eine pädagogische Perspektive für die Universalität eröffnen, die weder nur ontologisch (Gadamer), noch nur politisch（Habermas/Apel） ist.

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