J. Pieper unterscheidet zwischen der naturlichen und der ubernaturlichen, d.h. christlichen Hoffnung und bezeichnet nur die letztere als Tugend. Demgegenuber behauptet O.F. Bollnow, desse dazwischen die sittliche Hoffnung, die ein legitimer Gegenstand der Philosophie ist, liegt. nach Bollnow verdient nur die inhaltlich unbestimmte, bildlose Hoffnung, mit anderen Worten, die universale Hoffnung der Namen der Tugend. Diese Hoffnung entspricht sowohl der absoluten Hoffnung (G.Marcel), die alle moglichen Enttauschungen transzendiert, wie auch der fundamentalen Hoffnung (H. Plugge), die aus dem Verlust der gemeinen Hoffnungen entsteht. Aber bei diesen Philosophen findet sich die inhaltlich bestimmte Hoffnung aus dem Bereich der Tugend ausgeschlossen. Der Verfasser des vorliegenden Aufsatzes versucht, diese Hoffnung zu einer Tugend zu erklaren. Dazu zieht der Verfasser J. Moltmanns Auffassung von der christichen Hoffnung als Modell heran, weil Moltmann sie als diejenige darstellt, die sowohl das Erhoffte wie das von ihm bewegte Hoffen umfasset. Von seiner theologie der Hoffnung her gesehen ist die ultimative Hoffnung E. Blochs eine naturliche Vorform der christlichen Hoffnung. Dies bedeutet umgekehrt, dasse die inhaltlich bestimmte Hoffnung Blochs eine andere sittliche Hoffnung sein kann.
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